FAQ
LeAn® – Fragen kompakt beantwortet.

Allgemeine Infos zu LeAn® und den Funktionen der Plattform
LeAn® ist eine digitale Plattform für ein vorausschauendes Leerstands- und Ansiedlungsmanagement, die Kommunen mit allen Nutzergruppen (v. a. Immobilienbesitzer, Konzeptanbietende aus Einzelhandel, Gastronomie, Handwerk, Kultur etc. Kammern/Verbände) an einen „digitalen“ Tisch bringt.
- LeAn® bietet bzw. ermöglicht: Bestandsflächenverwaltung, Ansiedlungsgesuche, passgenaue Vorschläge, professionelle Objektexposés, Dashboard mit relevanten Daten, Zielbildcheck und Frühwarnsystem, Stakeholder-Dialogsystem
- Vereinfachte Umsetzung als/durch: datenschutzkonforme Webanwendung, geschlossene oder (teil-)offene Datenräume, Berechtigungslogik je Nutzergruppe, kartenbasierte Darstellung (Geodaten), Schnittstellenanbindung/-bereitstellung Aktualisierung auch über Dritte (Meldesysteme), individualisierbare Prozesse
- Nutzen: Werkzeug für vitale Innenstädte und Zentren, zukunftsgewandte Ansiedlungssteuerung, datenbasierte Entscheidungen, Transparenz und Geschwindigkeit, interdisziplinäre Zusammenarbeit, nachhaltige Quartiersaufwertung, Ökosystem für Akteur:innen der Stadt
- Folgende Daten(-quellen) fließen mit ein: Marktdaten, Immobilienangebote, Ansiedlungsgesuche, Leerstandsdaten, Passantenfrequenzen, Gewerberegister, Pendlerdaten, Kaufkraft, (Geodaten-Infrastruktur – GDI, WebMapServices, offen verfügbare Daten zu Standortinformationen, …)
Der Richtwert für die LeAn®-Nutzung sind 100 Gewerbeobjekte (Besatz und Leerstand). Ab diesem Wert beginnt die volle Nutzenentfaltung von LeAn®. Bei kleineren Kommunen kann eine Anwendung auf Landkreisebene sinnvoll sein.
LeAn® geht weit über den Funktionsumfang von vorhandenen Systemen zur digitalen Leerstandserfassung wie z. B. aREAL hinaus. Neben einer Bestandsflächenverwaltung, die einen Überblick zu aktuellem Besatz und Leerstand bietet, enthält LeAn® ein Dashboard mit umfangreichen relevanten Daten zu Umfeld und Nutzbarkeit der Immobilie und erfasst Ansiedlungsgesuche für eine stadtindividuelle Ansiedlungssteuerung. Für einen proaktiven Ansiedlungsprozess operiert LeAn® unter Berücksichtigung des kommunalen Zielbildes mit einer Matching-Funktion, die es ermöglicht, qualifizierte Exposés weiterzuleiten und den Dialog mit der Immobilienwirtschaft und Konzeptanbietenden zu steuern. Unter Federführung der Kommune werden auch weitere Akteure (Anbietende/Eigentümer) eingebunden. Dies geschieht entweder über den direkten Dialog oder über die mögliche Nutzung von Leerstandsmelder oder Gesuchsmelder.
Eine Integration von Daten aus aREAL in LeAn® ist problemlos möglich. Auch die Überführung von Daten aus Exceldateien oder weiteren Systemen ist über die Standardvorlage und die integrierte Uploadfunktion abbildbar.
Die kartenbasierte Darstellung ist Grundlage für viele Funktionen in LeAn® – zu einem GIS bestehen jedoch deutliche Unterschiede. Ein Geoinformationssystem dient der Erfassung, Bearbeitung, Organisation und Analyse sowie der Präsentation von räumlichen Daten. Die LeAn®-Plattform ist ein ganzheitliches Werkzeug zur Vitalisierung von Innenstädten und Zentren. Sie richtet den Fokus nicht ausschließlich auf die Erhebung und die Verwaltung von Leerstand in einem statischen System, sondern rückt die Ansiedlung in den Vordergrund. Hierbei sind alle Akteursgruppen und nicht nur die Stadtverwaltung eingebunden. Gleichzeitig bildet LeAn® eine Vielzahl von Funktionalitäten ab, die über ein Geoinformationssystem nicht nutzbar sind. Hierzu zählen z. B. eine Erfassung des Gesamtbesatzes der Innenstadt – auch über mobile Endgeräte, der Dialog mit Nutzenden und Eigentümer:innen, die Hinterlegung von Ansiedlungsgesuchen, das Matching von leerstehenden oder leerfallenden Flächen mit passenden Ansiedlungskonzepten sowie vielfältige Berichts- und Analysefunktionen.
Bei der Entwicklung von LeAn® hat der Einsatz von Standards zur Datenintegration eine besondere Rolle gespielt. Dies betrifft in besonderem Maße Geodaten, die verwaltungsintern oftmals über ein Geoinformationssystem vorgehalten werden. Dabei folgt LeAn® dem Grundgedanken, dass Daten möglichst in den Systemen bleiben, in denen sie auch erhoben und in LeAn® lediglich visualisiert werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass alle direkt für das Leerstands- und Ansiedlungsmanagement relevanten Daten in LeAn® erhoben und gespeichert werden. Einige Daten lassen sich dabei per Schnittstelle auch wiederum in andere kommunale Fachanwendungen einbinden. So unterstützen sich GIS und LeAn® idealerweise gegenseitig.
Aktuell konzentriert sich LeAn® auf innerstädtische Gewerbeimmobilien. Eine Erweiterung auf Randlagen oder Gewerbegebiete sowie eine Erweiterung auf nicht-gewerbliche Nutzungsarten ist für die Zukunft denkbar.
Inwieweit lassen sich Objekte in ein Immobilienportal, z. B. KIP oder die eigene Website übertragen?
Wie der Datenraum von LeAn® eingesetzt wird, bleibt der Kommune überlassen. Wenn gewünscht, können Daten in Immobilienportale oder auf eine Website übertragen werden. Dies wird über Schnittstellen sichergestellt. LeAn® kann genauso als komplett geschlossener Datenraum betrieben werden.
Der Leerstandsmelder ist ein Tool von LeAn®, das auf der Website einer Kommune eingebettet werden kann. Über diesen können Vermieter:innen oder Makler:innen mit wenig Aufwand einen bestehenden oder drohenden Leerstand an die Kommune melden. Hierfür wird eine kleine Auswahl an Informationen in eine Maske eingegeben. Diese Informationen werden an die Stadt gesendet, sodass weitere Schritte eingeleitet werden können. Der gemeldete Leerstand wird beispielsweise in LeAn® überführt und passende Nutzungskonzepte werden gefunden.
Ja, in LeAn® können Gesuche über drei Wege integriert werden. Der Fokus liegt auf dem Gesuchsmelder. Der Gesuchsmelder ist ein Tool von LeAn®, das auch auf der Webseite einer Kommune eingebunden werden kann bzw. im öffentlichen Bereich von LeAn® zugänglich ist. Über diesen können ansiedlungswillige Unternehmen und Konzeptanbietende, die auf der Suche nach Flächenangeboten sind, mit einer kleinen Auswahl an Informationen ihr Gesuch einstellen. Alternativ können interessierte Kommunen perspektivisch auch einen direkten Zugang (Account) zu LeAn® erhalten. Darüberhinaus greift LeAn® auf eine globale Datenbank mit Nachnutzungskonzepten zu, über die Gesuche von ansiedlungswilligen Unternehmen eingespielt werden.
LeAn® kann als Werkzeug für die Vitalisierung von Stadtzentren Teil einer kommunalen Stadtplanungsstrategie sein. Liegt der Fokus von LeAn® aktuell auf dem Management von leerstehenden oder leerfallenden Immobilien und dem Identifizieren von passenden Nachnutzungen, ist eine Entwicklung der Plattform auch für weitere stadtplanerische Aufgaben durchaus denkbar.
Der Gesuchsmelder ist ein Tool von LeAn®, das auf der Webseite einer Kommune eingebunden werden kann. Über diesen können ansiedlungswillige Unternehmen und Konzeptanbietende, die auf der Suche nach Flächenangeboten sind, mit einer kleinen Auswahl an Informationen ihr Gesuch einstellen.
Basis für eine qualitativ hochwertige Ansiedlung neuer Innenstadt-Konzepte sind das Zielbild einer Stadt, der aktuelle Besatz sowie die örtlichen Gegebenheiten. Als zusätzliche Daten nutzt LeAn® verschiedene Datenquellen und Datengrundlagen, wie beispielsweise Passantenfrequenzdaten. Durch die Verschneidung unterschiedlicher Datenquellen wird eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage für Ansiedlungsmanager:innen, Eigentümer:innen und ansiedlungswillige Unternehmen geschaffen.
Mit den Leerstandslotsen als Partner steht ein breites Spektrum an Konzeptvorschlägen zur Verfügung. Die Leerstandslotsen verfügen über eine Datenbank mit mehr als 1.000 Nutzungskonzepten/Unternehmen aus 16 Ländern, die in Deutschland angesiedelt werden sollen. Daraus können sie den Kommunen passgenaue Ansiedlungsvorschläge offerieren. Die Konzepte reichen von Einzelhandel über Manufakturen bis hin zu Kulturangeboten. Rund 25 Prozent der Einträge bestehen aus Start-ups und Locals für einen nachhaltigen Branchenmix.
Konzeptanbietende können ihre Ansiedlungsgesuche bei dem mit LeAn®-kooperierenden Datendienstleister (z. B. den Leerstandslotsen) eintragen. Hierfür meldet sich der Konzeptbetreiber direkt bei dem Dienstleister und hinterlegt sein Ansiedlungsgesuch kostenfrei. Dies gewährleistet die Möglichkeit der globalen Berücksichtigung der Ansiedlungsgesuche bei allen angebundenen LeAn®-Kommunen. Zu den Standort-/Lage-/und Flächenanforderungen können zusätzlich Angaben zu Zielstädten und/oder Zielregionen (z. B. Bundesländer oder Städte ab einer bestimmten Einwohnerzahl) für die deutschlandweite/stadtübergreifende Suche hinterlegt werden. Gleichzeitig kann sich der Konzeptbetreiber auch über weitere Möglichkeiten wie z. B. die „Hall of Inspiration“ sichtbar machen. Der Dienstleister ist direkt per Schnittstelle mit LeAn® verbunden, sodass dem kommunalen Anwender diese Gesuche im Rahmen des Matching-Prozesses angezeigt werden können.
Beim Matching finden sowohl konkrete Standortfaktoren wie Flächenangaben, Preisvorstellungen und Lageparameter, aber auch weiche Faktoren, wie der Besatz in der Umgebung, Nachhaltigkeitskriterien oder Frequenzdaten Berücksichtigung. Nach festgelegten Parametern werden beim Matching Punkte vergeben und eine gerankte Liste mit passenden Konzepten angezeigt. Aus diesen Vorschlägen mit mehr oder weniger Passung können diejenigen Personen, die für Ansiedlung zuständig sind, wählen.
Das Frühwarnsystem gibt den Ansiedlungsmanager:innen eine Tendenz über die Vitalität und Attraktivität bestimmter Bereiche ihrer Innenstadt. Dazu werden allgemein verfügbare Indikatoren wie z. B. Kaufkraft ausgewertet und grafisch dargestellt.
Datenschutz, Datennutzung und Datenanbindung
Datenschutz hat oberste Priorität. Die Herausforderung: 17 Landesdatenschutzbehörden und unterschiedliche Landesgesetze/Bundesgesetze sowie unterschiedliche Ausgangsbedingungen durch die Verankerung der LeAn®-Plattform in Ämtern bzw. ausgelagerten Tochtergesellschaften der Stadt. Daher wurden spezielle AGB sowie eine Datenschutzerklärung für LeAn® ausgearbeitet und ein Rahmen-AVV für LeAn®-Dienstleister aufgesetzt.
LeAn® wird auf der Domain le-an.de in einer stadteigenen Instanz über ein Betreibermodell betrieben. Dabei liegen die Daten in einem BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) -zertifizierten Rechenzentrum in Deutschland und sind dort nach den Maßgaben der DSGVO abgesichert.
Ja, LeAn® ist nach allen Sicherheitsstandards (BSI-Grundschutz) abgesichert und eingegebene Daten können lediglich von der eintragenden Person selbst und den zuständigen Angestellten der Stadtverwaltung eingesehen werden, sofern diese die nötige Berechtigung haben. Aus Datenschutzgründen bekommen die Nutzenden unterschiedliche Berechtigungen, sodass nicht alle alles sehen können.
Im Rahmen des Projekts wurden die verschiedenen Verfahren zur Frequenzmessung mit den jeweiligen Einsatzgebieten sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile analysiert. Mit dem Ergebnis, dass im Projekt vornehmlich mit laserbasierten Verfahren, die über eine Schnittstelle direkt in LeAn® einfließen, gearbeitet wurde.
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Bei der laserbasierten Messung ist dies beispielsweise von der benötigten Anzahl an Messpunkten abhängig.
In die Plattform sind vielfältige Daten aus unterschiedlichen Quellen eingeflossen. Teils liegen die Daten in der Stadtverwaltung vor (Kataster und Co.), teils werden diese über angeschlossene Systeme ermittelt (Leerstandsmelder, Gesuchsmelder), andere Daten werden über Schnittstellen angebunden (z. B. Frequenzmessung) oder Daten werden über Befragungen erhoben (Passantenanforderungen). Die Zusammenarbeit mit Datendienstleistern ist in den meisten Fällen erforderlich– gerade bei der Erhebung der essentiellen Gewerbeimmobiliendaten.
Technisch ist es über Schnittstellen möglich, die Eigentümerdaten aus dem GIS zu übernehmen. Letztendlich entscheiden die datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen im Land bzw. der Kommune, ob die Integration durchgeführt werden kann.
Fokus: Kommune
Die Stadt kann eine steuernde Funktion einnehmen und – entsprechend ihres Zielbildes/ihrer Innenstadtstrategie – Einfluss darauf nehmen, welche Formate in welcher Lage angesiedelt werden. Außerdem achtet die Stadt auf qualitativ hochwertige Nachnutzungen und kann dadurch einem Trading-Down-Effekt entgegenwirken sowie Quartiere ganzheitlich und nachhaltig aufwerten.
Ansiedlungsmanager:innen (meist in Person des Citymanagers oder der Citymanagerin) haben zukünftig die Aufgabe, maximale Synergien aus dem Zusammenspiel von Zentrenkonzepten, Quartiersentwicklung, Immobilienbestand und neuen Nutzungskonzepten zu generieren. Dazu nutzen sie die vielfältigen Möglichkeiten der Plattform LeAn® und bilden die Schnittstelle zwischen allen relevanten Innenstadtakteur:innen.
Eine Anbindung an sämtliche Funktionalitäten der Leerstandslotsen ist bereits in LeAn® enthalten. Die Nutzung der Schnittstellen und Features können bedarfsgerecht über LeAn® freigeschaltet werden.
Fokus: Immobilienwirtschaft und Unternehmen/Konzeptanbietende
Über eine gängige Schnittstelle können Makler:innen per Mausklick die Angebote aus ihrer Maklersoftware heraus gleichzeitig in die üblichen Plattformen und in LeAn® einspielen oder alternativ Angebote händisch erfassen. Makler:innen können somit auch Objekte übertragen, die sie üblicherweise nicht am freien Markt anbieten. Zudem bekommen sie die Ergebnisse aus dem Matching, um zwischen Angebot und Nachfrage die Ansiedlung voranzubringen.
Durch die Eintragung eines detaillierten Anforderungsprofils in die Datenbank der Leerstandslotsen wird ein dauerhaftes Matching mit leerstehenden Gewerbeflächen durchgeführt. Passen die Anforderungen des Unternehmens mit den Angaben einer leerstehenden Fläche überein, so erhält der Flächenanbieter/die Kommune die Möglichkeit, über eine Schnittstelle den Kontakt herzustellen.
Unternehmen/Konzeptanbieter nutzen das Formular zum Erfassen ihrer Anforderungen auf der Website der Leerstandslotsen. Für sie entstehen keine Kosten.